Das ist eine komplizierte Angelegenheit. Denn das Gefühlsleben der Ratten ist niemals einfach. Die verrückten Gewohnheiten, die leidenschaftliche Sexualität und die außergewöhnlichen Gefühle sind schwer in das Alltagsleben zu integrieren. Sie ist ein wenig sadomasochistisch, „ich kann alles ertragen, nur nicht das Fehlen von Leidenschaft“, sagt sie. Zwischen ihren Romanzen bleibt die Ratte daher oft allein.
So harmoniert die Ratte mit einer Ratte
Wenn zwei Ratten aufeinander treffen, werden sie sich unwiderstehlich von einander angezogen fühlen. Sie wundern sich über ihre Gemeinsamkeiten, sind begeistert, wenn sie den anderen beobachten und sich wie in einem Spiegel sehen. Ihre Leidenschaft ist verrückt, unvernünftig, maßlos und vollkommen. Aber diese Verbindung kann kaum von Dauer sein. Die beiden werden in ihren Ähnlichkeiten ertrinken. Dennoch ist es für jede Ratte wünschenswert, eine Liebeserfahrung mit einem ihrer Artgenossen zu machen. Das kann ihr helfen, zu verstehen, warum ihr Gefühlsleben manchmal so schwierig ist. Vorausgesetzt, sie ist bereit, in den Neigungen ihres Gegenübers ihre eigenen zu erkennen.
Auch die Freundschaft zwischen zwei Ratten ist schwierig. Wenn sie auch auf vielen Ebenen Komplizen sind, laufen sie Gefahr, ständig in Konkurrenz zu treten. Rattenfrau und Rattenmann verfügen über einen unwiderstehlichen Charme, den sie bis zum Missbrauch ausnützen. Da beide mit Schlauheit und List im Leben vorwärts kommen wollen, werden sie einander gerne mal in den Rücken fallen. Denn die Ratte ist vor allem gewinnsüchtig, ihr ganzes Leben ist auf Profit ausgerichtet. Sie schlägt hemmungslos Gewinn, auch aus ihren Freunden. Das mag daran liegen, dass sie in ständiger Angst vor Hunger und Elend lebt, und obwohl sie jeden Augenblick genießt, träumt sie von Ersparnissen für ihre alten Tage. Aber so egoistisch und selbstbezogen sie sich im Gemeinschaftsleben verhält, ist die Ratte zu einer grenzenlosen Großzügigkeit fähig, wenn sie verliebt ist